Während Du alles richtig machst und Dich informierst, wie Du Dich bei einem zukünftigen Verkehrsunfall verhalten solltest, hat es in Deutschland schon wieder gekracht. Statistisch gesehen passiert in Deutschland alle zwölf Sekunden ein Verkehrsunfall. In den meisten Fällen handelt es sich zum Glück lediglich um Blechschäden. Aber auch hier ist das richtige Verhalten enorm wichtig. Es gibt sogar eine entsprechende Regelung im § 34 der StVO.
Nach einem Unfall gilt es Ruhe zu bewahren. Gerade in der Ausnahmesituation eines Verkehrsunfalls ist es besonders wichtig die Kontrolle über das Geschehen zu behalten. Verschaffe Dir zuerst einen Überblick über das Ausmaß des Unfalls.
Sichere umgehend die Unfallstelle ab. Warnblinklichtanlage einschalten, Warnweste anlegen, Personen von der Fahrbahn aus dem Gefahrenbereich bringen, Warndreieck aufstellen (Auf Landstraßen ca. 100 Meter und auf Autobahnen ca. 200 Meter von der Unfallstelle entfernt), Räume die Straße. Bei kleinen Blechschäden soll der Verkehr nicht unnötig beeinträchtigt werden.
Achte darauf, dass sich die verletzten Personen nicht mehr in der Gefahrenzone befinden. Leiste die nötige Erste Hilfe nach Deinem Kenntnisstand. Stabile Seitenlage, Wiederbelebung, Verletzungen versorgen oder psychische Betreuung. Kümmern Dich um die Verletzten. Spreche mit den verletzten Personen und gebe Ihnen das Gefühl nicht allein zu sein. Unterlassene Hilfeleistung ist strafbar!
Rufnummern der Polizei 110 und Feuerwehr 112
Bei der Unfallmeldung sind folgenden Informationen wichtig:
Wer spricht? Was ist passiert? Wo ist es passiert? Wann ist es passiert? Wie viele Verletzte?
Spreche ruhig und deutlich und warte auf eventuelle Rückfragen der Rettungsleitstelle. Bei schweren Verkehrsunfällen, Verletzten und in strittigen Situationen ist es wichtig die Polizei einzuschalten. Bei Personenschäden besteht sogar die Pflicht die Polizei zu informieren! Sofern es sich nur um Kleinschäden ohne Personenverletzung handelt, kannst Du zusammen mit den anderen Unfallbeteiligten den Unfall selbst aufnehmen.
Verlasse auf keinen Fall die Unfallstelle, Du würdest Dich dadurch strafbar machen.
Sichere Dir die Personen‐, Versicherungs- und Fahrzeugdaten des Unfallgegners. Bestenfalls hast Du Dein Smartphone zur Hand und machst ein Foto des Personalausweises, der Versicherungskarte und des Fahrzeugscheins. Wichtig dabei sind das Kennzeichen und wenn vorhanden die Versicherungsscheinnummer.
Notiere Dir die Kontaktdaten von eventuellen Zeugen.
Wenn der Schaden der Polizei gemeldet wurde, lass Dir den Namen und die Dienststelle des aufnehmenden Polizeibeamten sowie das Aktenzeichen aushändigen.
Mit Deinem Smartphone bietet es sich auch an eine Fotodokumentation der Unfallstelle zu erstellen. Achte dabei darauf entsprechend Abstand zu halten, um möglichst viele Informationen festzuhalten. Wichtig ist, bringe Dich dadurch nicht in Gefahr und beachte den Verkehr!
Wenn Du einen Europäischen Unfallbericht zur Hand hast, ist es empfehlenswert diesen zusammen mit dem Unfallgegner auszufüllen. Dieser gewährleistet, dass alle erforderlichen Daten aufgenommen und ausgetauscht werden. Wichtig dabei ist, mache vor Ort nie ein Schuldeingeständnis! Ein Unfallbericht stellt keine Schuldanerkenntnis dar und dient lediglich zu Dokumentationszwecken.
Nimm Deine Rechte in Anspruch. Schalte einen unabhängigen und qualifizierten KFZ Sachverständigen Deiner Wahl ein und beauftrage einen Rechtsanwalt für Verkehrsrecht mit der Regulierung. Das erspart Dir finanzielle Verluste und Streitigkeiten mit der Versicherung.
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